Geschichte der Gemeinschaft

1/6 - Der Gründer über seine Gemeinschaft

Unser Gründer, Jean-François Guérin, fragte oft: „Für welchen meiner Fehler hat der Herr mich berufen?“

„Die Gemeinschaft, in ihren Ursprüngen, ihrer Existenz, ihren Ambitionen, kann nur als reine Frucht des Willens Gottes bestehen.“

„Die Gemeinschaft setzt sich aus nichts anderem zusammen als den Fehlern ihrer Mitglieder, dem Hohepriester Jesus Christus in seiner Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt. Das Ganze im Zeichen des Herzens Jesu, Marias, seiner Mutter, und der Nächstenliebe des Heiligen Martin.

Aus menschlicher Sicht bedarf die Kirche unser also gar nicht. Aber im Glauben entspringt die Gemeinschaft dem Willen des Eingeborenen Sohnes, zur Ehre Gottes des Vaters, zum Dienst an der ganzen Kirche.“

Monsignore Jean-François Guérin, 24. Juni 1993

2/6 - Jean-François Guérin, Gründer der Gemeinschaft

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Jean-François Guérin wurde 1929 in der französischen Provinz Tourraine geboren. Am 29. Juni 1955 empfing er die Priesterweihe in Tours und wirkte dort als Domvikar und Schulseelsorger. Nach dem Studium des Kirchenrechts am Institut Catholique in Paris war er Generaldelegierter des französischen Hilfswerks Oeuvre de l’Orient. Abbé Guérin war seit den ersten Jahren seines Priestertums, Benediktineroblate der Abtei Fontgombault.

Sein Wirken in Paris war vor allem unter Jugendlichen und Studenten fruchtbar. Zwei von ihnen nahm er 1976 in die Priesterausbildung, in Voltri bei Genua. Damit begann die Entstehung der Gemeinschaft Sankt Martin.

3/6 - Ursprünge

Voltri-groupe-1Gedrängt von jungen Studenten, die eine Priesterberufung verspürten, verließ Abbé Guérin 1976 Frankreich in Richtung Genua. Dort gründete er eine neue Gemeinschaft unter der Obhut von Kardinal Siri, dem damaligen Erzbischof von Genua. Dieser stellte ihm und den ersten Seminaristen einen alten Kapuzinerkonvent in Voltri zur Verfügung. Kardinal Siri blieb bis zu seinem Tod 1989 unserem Gründer freundschaftlich verbunden und zeigte ihm seine Wertschätzung als er ihn zum Ehrenkanonikus der Kathedrale von Genua ernannte. So wurde unser Gründer „Monsignore Guérin“.

4/6 - Zurück nach Frankreich

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Im Jahr 2004 verzichtete Monsignore Guérin aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt als Generalmoderator der Gemeinschaft. Zu seinem Nachfolger wählte die Generalversammlung aller Priester und Diakone der Gemeinschaft den Abbé Jean-Marie Le Gall (einen der ersten Priester der Gemeinschaft) für eine Amtszeit von sechs Jahren.

Monsignore Guérin starb am 21. Mai 2005. Er wurde in seinem Heimatdorf  Artannes, in der Diözese Tours, begraben.

2010 wählte man für die nächsten sechs Jahre einen neuen Moderator: Abbé Paul Préaux, der 1989 zum Priester geweiht wurde. Im Jahr 2022 begann er seine dritte Amtszeit als Moderator der Gemeinschaft.

5/6 - Das Mutterhaus in Evron

Mehrere französische Bischöfe wurden Anfang der 80er Jahre auf die Gemeinschaft Sankt Martin aufmerksam und beauftragten die Priester mit ersten Pfarrstellen. In dieser Zeit entschied Monsignore Guérin, dass die Zeit für die Rückkehr nach Frankreich gekommen sei.

Die Gemeinschaft verlegte 1993 ihr Mutterhaus und ihr Priesterseminar nach Candé-sur-Beuvron im Bistum Blois an der Loire, unter dem Schutz der Bischöfe dieser Stadt.

6/6 - Ein weiterer Schritt

2014 wurde der Platz im Seminar so eng, dass ein Umzug notwendig wurde. Im Sommer desselben Jahres ließ sich das Priesterseminar daher in Evron in der Diözese Laval nieder.

Seit nunmehr einem Jahrzehnt wächst das Seminar in der ehemaligen Benediktiner-Abtei aus dem 17. Jahrhundert. Dort findet die menschliche, spirituelle, intellektuelle und pastorale Ausbildung der Seminaristen statt – ganz im Geiste der Impulse, die von Abbé Guérin gegeben und von seinen Nachfolgern aufrechterhalten werden.

In Evron befindet sich auch das Mutterhaus der Gemeinschaft. Hier leben und arbeiten der Generalmoderator und seine beiden Assistenten, hierher kommen die Mitglieder der Gemeinschaft zur jährlichen Generalversammlung, zu Fortbildungen und sonstigen Zusammenkünften, zu Momenten der geistlichen Einkehr oder Erholung.