Seit langem hören wir die Frage : « Was führt die Jugendlichen in eure Gemeinschaft ? » Inspiriert von dem, was die Eintretenden über ihre eigenen Motive sagen, wollen wir einen Erklärungsversuch wagen…
Das Charisma des Zölibats lässt, auch wenn es authentisch und geprüft ist, die Triebe des Instinkts und die affektiven Neigungen intakt.
Der heilige Paulus erinnert uns aber daran, dass „wir nicht wissen, wie wir in rechter Weise beten sollen“, es ist der Heilige Geist selbst, der es uns lehrt. Darum dauert die Schule des Betens das ganze Leben…
Das Priestertum ist nicht schon an sich der Stand der Vollkommenheit, soviel steht fest. Aber bietet der Lebensstil des Weltklerus nicht einen besonderen Weg zur Heiligkeit?
Geformt durch das Gebet und vom Gemeinschaftsleben durchtränkt, sollen die Seminaristen im Laufe der Ausbildung auch die Erfahrung der apostolischen Arbeit machen.
„Wir Priester müssten alle spüren, dass jene Worte, die er Christus in den Mund legte, uns persönlich angehen: „Ich beauftrage meine Diener, den Sündern zu verkünden, dass ich immer bereit bin, sie zu empfangen, dass meine Barmherzigkeit unbegrenzt ist.“
Von Christus ergriffen, wird der Priester „der Mensch für die Anderen“, vollkommen verfügbar für das Reich Gottes, mit ungeteiltem Herzen, fähig die Vaterschaft in Christus zu empfangen.
Die Frage nach dem Alter beim Seminareintritt verweist auf die Frage der menschlichen Reife des Kandidaten. Welche Kriterien ermöglichen, sie zu bewerten?
Tatsächlich kann man nicht leugnen, dass es heute in vielen Institutionen, Schulen oder Unternehmen zum guten Ton gehört, die anderen Personen und deren Entscheidungen zu kritisieren, immer zuerst auf das Negative zu schauen…