Eine regelmäßige pastorale Visitation

Februar 2023

Seit mehreren Wochen unternimmt Bischof Benoît Bertrand von Mende zusammen mit Bischof André Marceau, dem emeritierten Bischof von Nizza, eine Visitation der Gemeinschaft Sankt Martin. Die Herausforderung dieser Visitation – die einen Besuch aller Missionen über mehrere Monate hinweg bedeutet – « besteht darin, die Gemeinschaft in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihr dabei zu helfen, sich bestmöglich in die Kirche Frankreichs einzufügen. »

Woher stammt die Idee zu einer « periodischen pastoralen Visitation »?

Die Verantwortlichen der Gemeinschaft sowie die französischen Bischöfe haben bei ihrem letzten Ad-limina-Besuch den Wunsch geäußert, dass der Heilige Stuhl die Gemeinschaft Sankt Martin bei ihrem Wachstum begleitet. Das Dikasterium für den Klerus, unter der Autorität von Kardinalpräfekt Lazarus You Heung-sik, hat daher beschlossen, eine « periodische pastorale Visitation » der Gemeinschaft Sankt Martin zu unternehmen.

Es handelt sich um eine « pastorale Visitation », weil sie sich an Priester und zukünftige Priester richtet. Sie wird auch als « periodisch » bezeichnet, weil sie regelmäßig durchgeführt werden soll. Es ist in der Tat gut, dass diese Praxis, mit der die Kirche beispielsweise in Klöstern oder Ordensgemeinschaften lange Erfahrung hat, auch in der Gemeinschaft Sankt Martin im Dienst der Verkündigung des Evangeliums gelebt werden kann.

Was ist der Zweck der Visitation?

Die Herausforderung dieser Visitation besteht darin, die Gemeinschaft Sankt Martin in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihr zu helfen, sich bestmöglich in die Kirche in Frankreich einzufügen, wobei die Schlussfolgerungen dieser Visitation, die an Rom übergeben werden, berücksichtigt werden sollen. Es geht also zunächst darum, die Mitglieder der Gemeinschaft zu ermutigen und dann die Realität in den Einsatzorten zu überprüfen.

Dieser Pastoralbesuch wird in einem Klima des Zuhörens, des Wohlwollens, des Gebets und der Wachsamkeit stattfinden. Es ist immer anregend, einen Blick von außen zuzulassen, um bei der Reflexion über den Auftrag, die Organisation, die Entscheidungen, die Aus- und Weiterbildung zu helfen und auch die Verbindung des spezifischen Charismas einer Gemeinschaft mit institutionellen Herausforderungen zu bewerten.

Wer führt die Visitation durch?

Das Dikasterium hat mir die Verantwortung für diese Aufgabe anvertraut. Ich werde außerdem von André Marceau, dem emeritierten Bischof von Nizza, als Mitvisitator und von zwei Sekretären begleitet: Schwester Anne Descour, Provinzialin der Schwestern der Himmelfahrt Mariens (Assomption), und  Matthieu Dupont, Priester der Diözese Versailles und Rektor des Priesterseminars dieser Diözese.

Wie läuft die Visitation ab?

Wir werden, in der Regel zu zweit die lokalen Gemeinschaften in Frankreich und im Ausland besuchen. Im Oktober haben wir das Seminar und das Mutterhaus in Evron besucht. Jedes Mal können wir gemeinsam die Eucharistie feiern, den Priestern, Diakonen und Seminaristen zuhören, uns mit den Verantwortlichen der Gemeinschaft Sankt Martin austauschen und mit den Laien, die sich in den Pfarreien engagieren, ins Gespräch kommen. Wir werden es auch nicht versäumen, den Bischöfen der Diözesen zuzuhören, in denen die Gemeinschaft missionarisch tätig ist. Wer möchte, kann uns auch schreiben oder sich mit uns treffen, um sein Zeugnis abzulegen.

Inwiefern trägt die Visitation zum Wohl der Kirche bei?

Ich wage es, einen Akt des Glaubens zu setzen! Unser Besuch, der im Gebet und in demütiger Anerkennung der Wohltaten und Grenzen der Gemeinschaft gelebt wird, kann mit der Gnade Gottes nur Früchte der pastoralen Liebe, der gemeinschaftlichen Brüderlichkeit, der Bekehrung und der apostolischen Freude hervorbringen. Auf die Fürsprache des heiligen Martin möge diese Visitation es allen ermöglichen, auf dem Weg der Heiligkeit, zu der wir berufen sind, voranzuschreiten.