DIE KARWOCHE IM SEMINAR
Von Palmsonntag bis Ostermontag
Die Karwoche ist der Höhepunkt des liturgischen Jahres. Das stimmt für die ganze Christenheit und besonders für die Priester und Seminaristen in Evron. Diese ganz mit Gottesdienst gefüllte heilige Woche begann mit dem Palmsonntag, dem Passionssonntag. Tags darauf fand sich das ganze Seminar in Laval um unserem Bischof Thierry Scherrer ein, um gemeinsam mit ihm die Chrisammesse zu feiern.
Am Gründonnerstag, Fest der Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums, richtetet die Seminaristen des sechsten Jahres öffentlich die Bitte um die Diakonenweihe und die Aufnahme in die Gemeinschaft Sankt-Martin an den Generalmoderator, Don Paul Préaux. Nach diesem Moment gemeinschaftlicher Freude traten wir in die Liturgie des Ostertriduums mit der Gründonnerstagsmesse, der Missa in Cena Domini ein, der Don Louis-Hervé, der Regens des Priesterseminars vorstand.
Am Karfreitag, nach dem Kreuzweg mit den Gläubigen von Evron in der Basilika Notre-Dame de l’Epine, wurde die Feier vom Leiden und Sterben Christi begangen, der Don Paul Préaux vorstand.
Der Gesang der Trauermetten am Karfreitag und Karsamstag gab Anlass, tiefer in das Geheimnis des Todes Christi einzudringen. Durch den Gesang der Psalmen, der gregorianischen Responsoria und das Hören der biblischen Lesungen traten wir in das große Silentium des Karsamstags ein, in Erwartung der Auferstehung.
In der Osternacht und am Ostersonntag brachen wir dann in Jubel aus: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden“.
Die Osterfeierlichkeiten dehnen sich traditionellerweise bis auf den Ostermontag aus. Zu diesem Anlass lebten die Seminaristen des vierten Jahres die wichtige Etappe der „Admissio“, der Aufnahme als Kandidat für die heiligen Weihen. In Anwesenheit ihrer Familie erhielten sie im Rahmen der Messe von Don Paul Préaux die Soutane, die sie nun im Chor zu Messe und Stundegebet tragen.
Nach einem Picknick mit den Familien wurden die Pforten der Abtei allen Bewohnern von Evron für die traditionelle Ostereiersuche geöffnet. Unter Hörnerschall, Trompetenklang und Glockengeläut durchstreiften etwa 200 Kinder den großen Garten auf der Suche nach den sorgsam von den Seminaristen versteckten Schokoladeneiern.