Das Apostolat als Werkzeug der menschlichen Ausbildung
Donnerstag, 25. November 2021
Seit ihrer Ankunft in Evron im Jahr 2014 haben sich die Seminaristen der Gemeinschaft Saint-Martin im Rahmen ihrer Priesterausbildung in verschiedenen Apostolaten der Stadt engagiert. Für Valérie, Leiterin des Vereins « La Corne d’abondance des Coëvrons », der sich für isolierte Menschen einsetzt, sind diese Apostolate im Rahmen der menschlichen Ausbildung der Seminaristen sehr bereichernd.
Seminaristen beim Apostolat
Die Seminairsten kommen alle 14 Tage zu zweit in eine der Niederlassungen des Vereins: Bais, Evron, Montsûrs oder Sainte-Suzanne. « Unser Ziel ist es, so nah wie möglich an den Einwohnern zu sein. Deshalb gehen wir an bestimmten Orten in der Region auf sie zu. » erklärt die Direktorin. « Die Seminaristen, von denen dieses Jahr etwa zehn bei unserem Verein tätig sind, kommen in unsere Werkstätten und sind dort, um die Menschen bei Aktivitäten gemeinsamen Aktionen zu begleiten, sich Zeit für die Mitglieder zu nehmen, ihnen zuzuhören und Beziehungen zu ihnen auf zu bauen. Mit ihrer Jugend bringen sie viel Dynamik mit und strahlen auch viel Wohlwollen aus. »
Die Corne d’abondance ist innerhalb des lokalen sozialen « Ökosystems » vernetzt, sodass ihre vier Mitarbeiter stets in Bereitschaft sind und Menschen in Schwierigkeiten an die richtigen Partner weiterleiten können. « Für die Seminaristen ist es eine Möglichkeit, die Bedeutung dieser Arbeit in Gemeinschaft für ihre Zukunft als Priester zu erfahren. Wenn sie ein Kind taufen, werden sie vielleicht feststellen, dass es Schwierigkeiten in der Familie gibt. Dann können sie das lokale Netzwerk von Partnern, von Vereinen wie dem unseren aktivieren, um diese Familie zu unterstützen. So können sie dann auch jener Familie eine umfassendere und wirksamere Antwort geben. Wir alle ergänzen uns in diesem lokalen Gefüge, auch mit den Priestern« .
Es ist also ein « Werkzeugkasten », den Valérie den Seminaristen im Rahmen ihres Apostolats zu vermitteln versucht, indem sie sie auch auf menschlicher Ebene begleitet. Am Ende eines jeden Nachmittags bietet sie ihnen eine Zeit an, in der sie ihre Erfahrungen noch einmal Revue passieren lassen können. « Wir sind da, um ihnen den Weg zu weisen, nicht um sie zu bewerten ».
Vor kurzem wurden die Mitarbeiter des Vereins zum Ausbildungsrat der Gemeinschaft Sankt Martin eingeladen, um im Rahmen der menschlichen Ausbildung der Seminaristen über die Einführung eines gemeinsamen Rasters für die Relektüre für alle Apostolate nachzudenken. « Wir bringen uns alle gegenseitig ein« , erzählt Valerie. « Wir erleben sehr schöne Dinge zusammen und es entstehen starke Bindungen zwischen den Seminaristen und den Begünstigten der Organisation beziehungsweise zu den Mitarbeitern. »
Der Verein « La Corne d’abondance des Coëvons » wurde im Jahr 2000 mit vier Mitarbeitern und 40 ehrenamtlichen Helfern gegründet und betreut mittlerweile mehr als 500 Menschen in der Region. Er bietet Raum für soziales Leben, in dem in einer freundlichen Atmosphäre Fähigkeiten erlernt werden können: Schreinerei, Basteln, Informatik, Kochen, Blumenkunst, Ausflüge, Spiele oder andere Aktivitäten sind allesamt Gelegenheiten, um sich mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zu treffen ; mit dem Ziel, die Isolation sowie die Vereinsamung zu bekämpfen und es jedem zu ermöglichen, trotz seiner eigenen Schwächen (wieder) zum Akteur seines Lebens zu werden.
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