Artikel von Don Phil Schulze-Dieckhoff in « Kontinente »
https://www.kontinente.org/de/serie_phil_herbst_2016.html
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Phil hat einen großen Schritt auf dem Weg zum Priester getan: Im französischen Evron ist ist er in diesem Jahr zum Diakon geweiht worden. Über den Tag der Weihe berichtet er in seinem Beitrag.
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Im vergangenen Juni bin ich zum Diakon geweiht worden! Die Weihe hat Bischof Patron Wong aus Mexiko, Sekretär der Kleruskongregation, in Evron gespendet. Wir waren ihm alle sehr dankbar für die Zeit, die er sich für uns genommen hat, für die Aufmerksamkeit, mit der er sich nach unseren Berufungen und unseren Sehnsüchten erkundigt hat. Besonders hat mich die Wärme und Herzlichkeit seines Glaubens berührt.
In der Woche zuvor haben wir eine Woche in Einkehr verbracht, die unser Rektor Don Louis-Hervé geleitet und gepredigt hat. Es ging um die Mission und das Dasein als Priester, für Gott und für die Menschen. Um die Größe des Amtes und um die Tiefe der Freundschaft mit dem Herrn. In den wenigen Tagen vor der Weihe konnte ich Gott noch einmal ganz im Frieden und in einer großen Innigkeit begegnen, für die ich ihm ungeheuer dankbar bin. Wie schön es ist, vor der Weihe zu stehen und zu sehen: das ist der Weg, den der Herr lange, lange mit dir gegangen ist. Hierhin hat er dich in all seiner Geduld geführt. Damit du dich ganz ihm hingeben und ganz seinem Volk dienen kannst.
Dankbar für die Besucher
So habe ich am letzten Juni-Samstag das Sakrament der Weihe empfangen. Zusammen mit meinem österreichischen Mitbruder Xandro und dem Franzosen Pierre sind wir zu Diakonen geweiht worden. Gleichzeitig wurden fünf weitere Mitbrüder zu Priestern geweiht. Im kommenden Jahr sind wir dann für die Priesterweihe an der Reihe. Mich hat besonders der Einzug in die überfüllte Basilika von Evron tief berührt. Mir wurde mit einem Schlag die gewaltige Verantwortung vor den Gläubigen bewusst und die freudige Hoffnung, die auf den Neugeweihten liegt. Entsprechend habe ich mit großer Emotion die Weiheversprechen vor dem Bischof abgelegt, um genau diese Verantwortung zu tragen und um dieser Hoffnung gerecht zu werden.
Eine große Freude war insbesondere der Besuch meines Pfarrers aus Aachen, mit etlichen lieben Bekannten aus der Pfarre. Neben den Familienangehörigen und Freunden haben sie sich trotz der weiten Reise es nicht nehmen lassen, bei der Weihe dabei zu sein. Auch dafür bin ich sehr dankbar.
Diakon in Dijon
In den Tagen nach der Weihe haben wir Diakone und einige Seminaristen die neugeweihten Priester auf ihren Primizreisen begleitet. Jeder von ihnen hat an den Orten, die für ihn oder für die Gemeinschaft wichtig waren, die heilige Messe gefeiert. Besonders eindrucksvoll war jedes Mal der Primizsegen. Wir konnten nochmal aus der Nähe erleben, wie sehr gerade die neuen Priester ein Zeichen der Hoffnung für alle Gläubigen sind: die Kirche lebt! Jesus lebt! und er ist nah durch seine Priester!
Im Diakonatsjahr arbeite ich nun seit Anfang September in Dijon, in der Pfarre Saint-Bernard. Ich freue mich sehr, endlich in der Pastoral arbeiten zu können und zumal in einer derart lebendigen und jungen Pfarrei. Im Pfarrhaus bilden wir eine „Kleine Gemeinschaft Sankt-Martin“ mit fünf Mitgliedern: der Pfarrer mit zwei Kaplänen, unterstützt von mir als Diakon und von einem Seminaristen. Ein starkes und fröhliches Team, in dem ich viel lernen kann und mit denen ich ein großartiges Gemeinschaftsleben teile.